Montag, 2. November 2020

Aus der Rubrik ich denke, also bin ich nicht ganz dicht

Manchmal höre ich  Autorenkollegen davon reden, dass sie in grauer Vorzeit mit dem Schreiben begannnen und seither nicht mehr aufhörten.

Ich stelle mir das dann immer wie folgt vor:

   Ich war damals noch sehr, sehr klein. Trotzdem fing ich mit dem Schreiben an und hörte nicht mehr auf. Nach über fünfzig Jahren bin ich mit dem Stuhl fest verwachsen, die Finger lösen sich nicht mehr von der Tastatur und mein Verleger ist gezwungen, mich intravenös zu ernähren. Für das Wechseln der Urin- und Kotbeutel ist ein Pflegedienst zuständig, in dessen Aufgabenbereich auch meine Reinigung fällt, die einmal wöchentlich stattfindet.
Das erledigt Schwester Gudrun, eine wahre Hunnin, die mich mitsamt dem Stuhl in den Hof trägt, wo sie mich mit viel Freude und mit Hochdruck abkärchert. Winter wie Sommer, bei Regen, Schnee und Sonnenschein.

Ich kann mir keinen besseren Beruf vorstellen 👍😇

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